Das Manifest 2010
der
Philosophie lebender Systeme

[Der Mensch]

[Höhepunkt der Evolution]

[Selektionsorgane]

[Organe des Menschen]

[körperexterne Effektoren]

[Alles, ICH, Mein und Wir]

[Die Selbstentfremdung]

[Entscheidung und Energie]

[Die Herrschertätigkeit]

[Die Säuglingszeit]

[abbauende Kräfte]

[Klonung des Denkens]

[ICH - Körper]

[System Erde]

[Wasserkreislauf]

[Der Energiefluss]

[Wachstumsgesetz]

[Der Plan]

[Informationstheorie]

[Der Arbeitsbegriff]

[Die Arbeitslehre 1]

[Materieumwandlung]

[Die Produzenten]

[Die Milchfabrik]

[Eigenschaften des Geldes]

[Geldsteuerung]

[1. Einzeller]

[3. Gesellschaft]

[3.2 Der Nationalstaat]

[Umorganisaion der Menschheit]

[Die Schuldreaktion]

[Der Atomphilosoph]

[Evolutionäre Erkenntnistheorie]

[Das kleinste Teilchen]

[Konfuzianismus]

[Rede an die Menschen]

 Der Nationalstaat

Die Neudefinition des Menschen aus Sicht der
Philosophie lebender Systeme (= PhilS)

entwickelt von
Rudi Zimmerman

Die Entwicklung lebender Systeme vom Einzeller zur
globalen menschlichen Gesellschaft

Aus der Sicht der Philosophie lebender Systeme Rudi Zimmermans

Zu Kapitel   1. Der Einzeller und        2. Der Vielzeller, das Individuum    bitte diesem Link anklicken

Zu Kapitel   3. Die Gesellschaft,    3.1. Die Urzeit  bitte diesen Link betätigen

3.2. Der Nationalstaat

Die "Nation" stellt in Bezug auf die Fähigkeiten der Individuen keine Neuerwerbung dar. Das menschliche Individuum hat alle seine körperlichen Fähigkeiten von seinen tierischen Vorfahren geerbt, wie die Fähigkeit, auf bestimmte Reizauslöser (gegengeschlechtliches Objekt) reflexartig bestimmte Hormone auszuschütten, die Sexualverhalten in Gang setzen und auf Bestätigung durch die Mitmenschen Glückshormone auszuschütten, die narzisstische Befriedigung vermitteln. Verhalten, das Schädigung vermeidet wird beim Menschen besonders durch optische Wahrnehmungen ausgelöst und mit Fluchtverhalten oder Kampfbereitschaft beanwotet. Alle diese Reizantworten und ihre Vermittlung über Änderungen von Hormonkozentrationen, die bestimmte Emotionen auslösen, gehören zum genetischen Erbe der Menschen. Auch die Anfänge geistiger Leistungen und kommunikatives Verhalten zur Regelung der Hierarchie in der Gesellschaft u.a. durch Lautäußerungen und Drohgebärden/Unterwerfungsgebärden lassen sich bei Affenhorden finden. Die menschliche Neuerwerbung, nämlich die hirnexterne Speicherung geistiger Daten hat bereit stattgefunden (sie Kapitel 3.1.).

Staatliche Organisation ist ebenfalls schon verhanden. Bei der Errichtung der Nationalstaaten handelt es sich lediglich um ein Anwendung dieses erreichten Fortschritts der hirnexternen Datenspecherung, so dass ich mich kurz fassen kann.

Zunächst möchte ich den zivilisatorischen Hintergrund und sozusagen das Problem darstellen, dessen Lösung der Nationalstaat darstellt.

Die Ideen der Individuen im Rahmen der vorwissenschaftlichen und wissenschaftlichen Entwicklung können nicht mehr von dem Individuum umgesetzt werden, in dessen Hirn diese entstanden sind. Es handelt sich nicht mehr um Ideen zur Herstellung von Werkzeugen, die ein Individuum nutzen kann. Bereits die Efindung des Rades und des mit Muskelkraft (von Tieren) gezogenen Wagens setzt parallel die Idee des Weges, der Straße, voraus. Bereits diese Umsetzung der Idee der Geraden und des Kreises setzt für ihre Realisierung eine Zusammenarbeit von vielen Menschen voraus. Im Grunde werden jedoch diese Ideen zunächst durch Einsatz biologischer Kräfte, also Muskelenergie, umgesetzt, selbst durch mechnaische Hilfsmittel (Hebel, Zahnräder usw.) die Muskelkraft verstärkt wid. Auch die Kräfte der Natur (Wind, Wasser) werden mechanisch umgesetzt (Windmühlen, Wassermühlen usw.). Erst die Erfindung der Dampfmaschine, die mit Kohle betrieben wird, später die Entdeckung des Stroms mit der Nutzung elektrischer Energie und endlich die Nutzung der Atomenergie erlauben den industriellen Einsatz von Fremdenergie. Für diese Entwicklung ist die Konzentration großer Geldsummen erforderlich, so dass sich das Bankwesen im Sinne von Investitionsbanken parallel zur erblühenden Industrie entwickelt. Die Organisation dieses Industrie- und Bankwesens findet zunächst auf staatlicher zentraler Ebene statt, an deren Spitze der Monarch steht. Der Monarch ist die personelle Verkörperung des hierarchisch organisierten Staats. Das Individuum, dessen Unterwerfungsverhalten unter den Ranghöheren bereits seit seiner Existensform in Affenhorden als evolutionärer Überlebensvorteil genetisch selektiert worden ist, hat daher biologisch kein Problem, sich auch in dieser Staatsform zu unterwerfen. Hinzu kommt jedoch eine Entwicklung seiner geistigen Fähigkeiten (die Evolution des Geistes), die bedeutend schneller voranschreitet als die genetische Anpassung es könnte. Die Verbreitung geistiger Inhalte (religiöse Glaubensinhalte, wissenschaftliche Denkinhalte, Gesetzesvorschriften, wirtschaftliche Handlungsregeln) kann im monarchistischen Staat der Neuzeit problemlos in schriftlicher Form verbreitet werden du von allen, die lesen können, verstanden werden. Die Bildung, angefangen bei der Schulbildung in öffentlichen Schulen, wird zum wichtigen Faktor. Bedingt durch die Sprachgrenzen und die Einflussgrenzen der Regierung (zunächst monarchistisch, später auch demokratisch), erfolg die Verbreitung geistiger Inhalte auf staatlicher Ebene. Bereits die neuen Schulbücher vermitteln den Kindern nunmehr die Idee der Nation. Die Nation wird zur handelnden Einheit, deren Handlungserfolge als Ergebnis nationaler Aktivität dargestellt und vermittelt werden kann. Die Presse hat als Verbreitungsmedium dieser Nationalidee eine wichtige Funktion, die später vom Rundfunk und vom staatlichen Fernsehen ergänzt wird. Ergebnis dieser Verbreitung einheitlicher geistiger Inhalte innerhalb der Einflusssphäre eines Staats ist die Errichtung einer nationalen Identität im Über-Ich der Individuen. Diese von Sigmund Freud beschriebene psychische Instanz dient der Speicherung von Umgangsformen, Vorschriften und anderen gesellschaftlich anerkannten Regeln, die innerhalb der nunmehr auch psychisch errichteten Nation gelten. Der Begriff der Nation dient dem Individuum als Identifikationskern, mit dessen Hilfe er seine tatsächlich bestehende und weiter verstärkte Kleinheit innerhalb des gesellschaftlichen Verbandes kompensieren kann. Je mehr Individuen das übergeordnete Lebende System höherer Ordnung (nun die Nation) umfasst, desto geringer wird die Bedeutung des Individuums. Dieser Bedeutungsverlust stellt eine narzisstische Kränkung dar. Der Einzelne Mensch wird ein immer kleineres Rädchen in einer immer größer werdenden übergeordneten Einheit, er stellt als Arbeiter kein ganzes Produkt mehr her, sondern nur ein Teilprodukt, sein persönlicher Einfluss wird immer kleiner und immer ersetzbarer, austauschbarer. Je geringer der Wert des Individiduums wird, desto notwendiger wird ein Ausgleich für diese Minderwertigkeit. Das Gefühl dieser Wertlosigkeit, die psychisches Abbild der realen Einflusslosigkeit ist, kann zu aggressiver oder auch zu depressiver Reaktion führen. Die depressive Reaktion kann zum Verlassen der Heimat führen. So sind riesige Auswandererströme nach Übersee zu verzeichnen. Auch revolutionäre Reaktionen sind zu verzeichnen. Der Staat kanalisiert und neutralisiert diese Reaktionen mit Hilfe der Errichtung des Begriffs der Nation, die Demjenigen, der sich mit der Nation identifiziert, ein Selbstwertgefühl vermittelt, das den Verlust an tatsächlichem Wert für die Gemeinschaft kompensiert. Das bis dahin durch eine reale Bedeutung für die Gemeinschaft gerechfertigte Selbstwertgefühl wird durch ein illusorisches Selbstwertgefühl ersetzt, das durch die Indentifikation mit einem virtuellen Begriff, dem der "Nation", kompensiert wird. Die Erfolge der Nation werden nun als eigene Erfolge erlebt. Die Eroberung fremder Länder in Übersee, die Unterwerfung von Mitmenschen anderer Hautfarbe, deren Ausrottung (im Falle der rotfarbigen Haut), deren Versklavung (der dunkelfarbigen Mitmenschen) und die gewaltsame Ausbeutung der Rohstoffe der Länder in Übersee werden als Heldentaten der Nation gefeiert und dienen der Erhöhung des Selbstwertgefühls der Individuen. Eine besondere Rolle spielen dabei die christlichen Religionen und Sekten (besonders in Nordamerika), die den Gläubigen ein Gefühl der Überlegenheit verschaffen, das sie berechtigt, ihre Nichtgläubigen Mitmenschen als minderwertige zu betrachten. Mit Hilfe dieses Überlegenheitsgefühls, das den Gläubigen narzisstische Befriedigung verschafft, werden Schuldgefühle abgewehrt, die angesichts der Gräueltaten der Nationen angemessen wären. Der Höhepunkt einer derartigen kollektiven psychischen Abwehroperation ist in der deutschen Nation zu beobachten, die sich während der nationalsozialistischen Regierungszeit als "Herrenrasse" fühlte und sich berechtigt fühlte, die Juden Westeuropas auszurotten. Eine wesentliche Implikation aller dieser Massenidentifikationen mit der "Nation", die auch in der Gegenwart noch weit verbreitet sind, ist die Abwehr von Schuldgefühl und die Verleugnung der Verantwortung für die Handlungen der Nation. Keiner der deutschen Überlebenden des zweiten Weltkrieges fühlte sich verantwortlich für das nationale Handeln. Das Individuum, das sich mit der Nation identifiziert, übergibt die Verantwortung für die Taten, an denen es teilnimmt, an das Lebende System höherer Ordnung, nun die Nation. Die Nation wird zur handelnden Einheit, die auch die Verantwortung für ihre Taten trägt. Das Individum ist somit der Verantwortung enthoben und die Nation wird zur verantwortlichen Handlungseinheit.

Diese Haltung des Individuums im Nationalstaat macht sich natürlich auch an jeder Stelle des Verwaltungsapparates dieser neuen übergeordneten Handlungseinheit bemerkbar. Kein Individuum der Nation, das in irgendeiner Position Anweisungen, Regeln, Gesetze oder Verordnungen ausführt, hat eine Verantwortung für sein Handeln, denn es kann sich auf Pflichterfüllung berufen. So wird der Begriff der "Pflicht" zum zentralen Gegenbegriff des Begriffs der "Nation" in der Psyche des Individuums, das sich mit der Nation identifiziert. Das Handeln eines solchen Individuums wird zur roboterhaften Umsetzung dessen, was die Nation beschlossen hat. Das Denken eines solchen Individums als Untereinheit (Element) eines derartigen Lebenden Systems höherer Ordnung ist selbstverständlich ebenfalls seiner Eigenständigkeit beraubt. Zu der Identifikation mit der Nation gehört auch die Übernahme der religiösen und weltanschaulichen Spezifitäten dieser Nation, die kritiklos für wahr angenommen werden, obwohl sie tatsächlich Produkte einer Übereinkunft sind. Dieser Prozess hat bereits mit der Übernahme von Begriffen als Symbol für bestimmte äußere Objekte und Vorgänge, also mit der Entwicklung der Landessprache begonnen. Er endet mit der Übernahme aller der Denk- und Glaubensinhalte, die eine Nation von einer anderen unterscheiden und er ist unabhängig von der Regierungsform und der Position des Individuums. So beschrieb sich der König von Preußen (Friedrich der Große) bereits im Entstehen des Begriffs der Nation als oberster Diener seines Staats und in Demokratien werden noch in der Gegenwart die Regierungschefs darauf vereidigt, ihrem Volk zu dienen oder zum Wohle der Nation tätig zu sein.

Diese neue Persönlichkeitsstruktur, die das Individuum zum verantwortungsfreien Ausführungsorgan eines Lebenden Systems der Ordnungshöhe Nation macht, ist die individuelle Seite der Entstehung dieser Handlungseinheit, zu der selbstverständlich u.a. auch eine Armee gehört, in der die männlichen Individuen dienen. Die Armee wird zur Verteidigung der Interessen der Nation eingesetzt, für die das Individuum sein Leben opfert.

Die Bildung der Nation und die psychische Entwicklung des Individuums zum verantwortungsfreien Funktionsträger höherer Interessen sind die zwei Seiten der Fortentwicklung des Staats zur Nation. 

 

3.3. Der moderne Staat

von Rudi Zimmerman

 

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Biologisch besteht die Erdbevölkerung aus Horden schwer bewaffneter Affen. Kann die Evolution des Geistes diese zu einer Menschheit einen?

Mit dieser Frage beschäftigt sich die Philosophie lebender Systeme im letzten Buch:

Zivilisation als Fortsetzung der Evolution.
Die Entwicklung der Erdbevölkerung zum System Menschheit.

ISBN 978-3000247019

Hier gehts zu rudis clips bei
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Die offene Begrenzung als strukturelles Wesensmerkmal eines Lebenden Systems

Die Bedeutung der positiven Rückkopplung für die Einordnung des Individuums in die Gesellschaft

 Die Beziehungen der Menschen beschrieben als Dominator-Effektor-Beziehungen

Beginn der Zivilisation
1. Sesshaftigkeit

Beginn der Zivilisation
2. Religion

 

Hier könnt ihr in meinen Büchern googeln:

Das System Mensch

Zivilisationstheorie